Chronik

1949 Gründungsjahr

Am 1. Juli 1949 traf man sich zur Gründungsversammlung im Gasthaus "Zum Hasen", welches auch sofort Vereinslokal wurde.
Der Reit- und Fahrverein Graben e.V. war also geboren. Der erste 1. Vorsitzende der Vereinsgeschichte war Horst Hoyer, nachdem Hermann Blau wegen Zeitmangels ablehnte. 2. Vorsitzender wurde Herbert Gamer, Schriftführer war Artur Heimerdinger und als Kassier wurde Walter Burgstahler bestimmt. Am 27. August 1949 wurde dann die Gründung im Rahmen einer großen Feier im Erbprinzensaal begossen. Die musikalische Umrahmung übernahmen der Musikverein Graben und der Gesangverein Graben.
Auf dem ersten Reitplatz, der passend auf der früheren Fohlenweide war, wurden die ersten Reitstunden vom damaligen Reitlehrer Erwin Filsinger abgehalten. Das erste Reitertreffen fand am 9. Oktober 1949 auf der Unteren Reut, nahe der heutigen Reitanlage, statt.

Horst Hoyer noch kein Bild vorhanden Walter Burgstahler Artur Heimerdinger
Horst Hoyer
1. Vorsitzender 1949 -1950
Herbert Gamer
2. Vorsitzender 1949
Walter Burgstahler
Kassier 1949 - 1954
Artur Heimerdinger
Schriftführer 1949 - 1953

1950

Dem ersten Reitertreffen folgte ein Jahr später am 07. Mai 1950 das erste Turnier, welches bereits auf dem zweiten Reitplatz, einem alten Schießstand (Abt. 23, nahe dem heutigen Sportplatz), stattfand. Das Turnier wurde durch eine Ausstellung landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte, sowie deren praktische Vorführung durch die Landwirtschaftsschule Graben umrahmt.

Hermann Blau auf Roland
Hermann Blau mit seinem Pferd Roland
Turnier 1950 beim alten Schießstand

Richterwagen Ritt zum Turnier
Ein Richterwagen zu dieser Zeit Früher wurde gemeinsam zum Turnier geritten.
Hier ein Ritt durch die Karlsruher Straße in Graben.
(in der Nähe des heutigen Fotoladens)

1956

Die ersten Vereinsjahre waren von Reitplatzwechseln nur so geprägt, denn schon wieder stand ein Umzug an. Diesmal ging es zur alten Sandgrube (heute Firma Höffele Ortsausgang Richtung Liedolsheim). Dort war der Reit- und Fahrverein Graben e.V. für weitere fünf Jahre beheimatet.

1961

In diesem Jahr zog der Verein ein weiteres Mal um. So langsam näherte man sich dem letzten Reitplatz auf der Unteren Reut hinter dem Schwimmbad. Dieser Platz schien gut geschaffen um längere Zeit zu verweilen, zum einen war man am Ortsrand ungestört und zum anderen war man doch dem Ortskern nahe. Dies war damals ein sehr wichtiger Aspekt, da man an Pferdeanhänger noch nicht denken konnte. Es musste jeder Weg erritten werden, auch der zum Training.

Hermann Blau auf Funny Vierspänner
Hermann Blau auf Funny bei einem Turnier auf der Unteren Reut Ein Vierspänner auf dem Reitplatz bei der Unteren Reut

1965 - 1968

Nachdem man nun einen festen Sitz zugesprochen bekommen hatte, konnte die Planung einer Reithalle in betracht gezogen werden. Turniere und Fuchsjagden fanden zwar regelmäßig in den vergangenen Jahren statt, dennoch wollte man auch im Winter im Trockenen trainieren.
Die Grundsteinlegung erfolgte nun ein Jahr später. Gestützt von örtlichen Unternehmen wurde die Reithalle nahezu in Eigenleistung erbaut. Mit welchem Einsatz man an die Sache anging, zeigt die Tatsache, dass die Stahlkonstruktion der Halle binnen einer Woche errichtet wurde. Kurz darauf folgte die Deckung des Daches und man konnte zum ersten Mal im Trockenen reiten. Für die Vereinsmitglieder heute ist das eine Selbstverständlichkeit, aber für damalige Verhältnisse war das etwas Besonderes. Zu dieser Zeit konnte man sich zu einem der wenigen Vereine zählen, welcher eine Reithalle besaß.
Bereits zwei Jahre nach der Grundsteinlegung wurde die Reithalle des Reit- und Fahrverein Graben e.V. im Jahre 1967 fertig gestellt.

Die Fertigstellung wurde dann mit einem Hallenturnier gefeiert. Der Gastronomiebetrieb befand sich zu dieser Zeit in der "legendären Holzbaracke", die sich innerhalb der Halle in einem Eck befand. Vierertische, an denen Karten gespielt wurde und ein Holzofen, in dem so einige Dinge für Wärme sorgen mussten, waren die Markenzeichen dieser alten Baracke. Das Loch des Ofenrohrs durch die Hallenwand besteht heute noch als Erinnerung an die schönen alten Zeiten. Hin und wieder gab es auch gebratene Hasen, die dann ohne jede Spur am nächsten Morgen im Stalle eines Vereinsmitgliedes fehlten.

1969

Florierende Geschäfte in dieser legendären Baracke führten dann zum Bau einer richtigen Wirtschaft, der heutigen Reiterklause. Eine kleine öffentliche Wirtschaft, die seit ihrem Bestehen ausschließlich von aktiven Reitern bewirtschaftet und auch heute noch als Herz des Reitvereins dargestellt wird.
Die alte Baracke war somit ausgemustert, dient aber heute noch als Geräteschuppen eines örtlichen Bauunternehmens nahe dem alten Schuttloch.

1970 - 1980

Aufgrund des großen Zuschauerzuspruches erweiterte man die Reithalle im Jahre 1973 um fünf Meter in die Breite. Selbstverständlich in Eigenleistung der Mitglieder.

Außerdem waren die siebziger Jahre auch die Zeit der großen Fuchsjagden in Graben. Über wunderschöne, selbstgebaute Naturhindernisse ging es alljährlich im November unter den Klängen der 1975 gegründeten Jagdhornbläsergruppe Graben Liedolsheim durch den Grabener Herbstwald. Die abschließenden Ausläufe zum Ergreifen des Fuchsschwanzes stellten dabei den Höhepunkt der Jagd dar.

Es war auch die Zeit in der man mobiler werden wollte. Ein Pferdeanhänger musste her. Die Firma Scholl stiftete hierfür das Grundgerüst und es entstand ein Anhänger für sechs Pferde. Gezogen wurde dieser vom Traktor des Mitgliedes Walter Kemm (Heuserkemm) und so war es einfacher auf die umliegenden Turniere zu gelangen.
Man verbrachte in kleinen Gruppen ganze Wochenenden auf den Turnieren - Geselligkeit und Teamgeist standen zu dieser Zeit ganz oben. So nahm man auch an Ortsturnieren verschiedener Vereine des Ortes teil und konnte oft mit Erfolg gekrönt in der heimischen Reiterklause den Abschluss feiern. Für das Fussballortsturnier bat die Reithalle nach den Reitstunden natürlich ideale Trainingsbedingungen.

1980 - 1990

Die achtziger Jahre waren außerdem auch die Zeit der großen Hengstschauen, zunächst im Rahmen der Hallenturniere, danach auch als eigene Veranstaltungen. So holte man 1988 eine Birkhof-Hengstschau mit tollem Erfolg in die Halle des Grabener Reitvereins und somit in diese Region.

Der bisher letzte Umzug eines Teiles der Reitanlage fand 1985 statt. Die Erweiterung des heutigen Schwimmbades bedeutete das "Aus" für den alten Turnierplatz. Er war nun nicht mehr vor, sondern hinter der Reithalle. Zum einen brachte diese Verlegung Wehmut mit sich, denn ein von unseren Mitgliedern wunderschön angelegter und bepflanzter Platz mit damals schon großen Bäumen musste abgegeben werden. Aber dennoch gab es auch Zuversicht auf neue Chancen, denn der neue Platz hinter der Halle ist weitaus größer und bietet somit großflächigere und dennoch nahe beieinander liegende gute Bedingungen für den Spring- und Dressursport.

Um den Zuschauern einen angenehmen Aufenthalt bei den Freilandturnieren zu gewähren, wurde die Halle 1986 mit einem überdachten Zuschauerraum erweitert, welcher heute Platz für über 400 Gäste bietet.

Kurze Zeit darauf wurde der Bau des lang ersehnten Richterturms angegangen. Im Jahre 1988 wurde dann einer der schönsten Richtertürme dieser Region fertig gestellt. Er ist heute das Wahrzeichen unseres Vereins und steht im Mittelpunkt einer wunderschönen Reitanlage.

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